So, 08.01.2012Beschluss zur Gründung einer Nordkirche in Rostock begrüßt

Hannovers Bischof Meister beglückwünscht Nordkirche - EKD-Chef Schneider hebt Ost-West-Verbindung hervor

Hannover/Rostock (epd). Die niedersächsischen Kirchen und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) haben den endgültigen Beschluss zur Gründung einer Nordkirche in Rostock begrüßt. «Wir beglückwünschen die Vertreterinnen und Vertreter der mecklenburgischen, nordelbischen und pommerschen Kirchen zu diesem wegweisenden Schritt», sagte der neue Ratsvorsitzende der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen, Landesbischof Ralf Meister, am Sonnabend in Hannover. Für die EKD hob Ratsvorsitzender Nikolaus Schneider hervor, die neue Landeskirche vereine erstmals west- und ostdeutsche Gebiete.

Am Sonnabend hatte eine Verfassunggebende Synode in Rostock für die Entstehung einer Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland gestimmt. Mit ihr schließen sich drei Landeskirchen zusammen. Sie soll mit einem Gründungsfest am Pfingstsonntag (27. Mai) in Ratzeburg ihre Arbeit aufnehmen. Mit 2,3 Millionen Mitgliedern umfasst die Nordkirche die Bundesländer Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern. Sie wird damit künftig zu den größten der dann 20 deutschen protestantischen Landeskirchen zählen.

«Wir sehen in der gemeinsamen Nordkirche ein Vorbild für Synergien, Vernetzung und die Gestaltung des demografischen Wandels», betonte der hannoversche Bischof Meister. Der Zusammenschluss werde das kirchlich-geistige Leben in den Gemeinden stärken «Wir wünschen der Nordkirche, dass sie allezeit den Heiligen Geist in ihren Segeln spürt, und dass aus den fusionierten Kirchen eine starke Gemeinschaft wird.»

EKD-Chef Schneider sagte in Hannover, mit dem Zusammenschluss der drei enstehe die erste Gliedkirche der EKD, die große ost- und westdeutsche Gebiete in einer Kirchenstruktur vereine. «Die Vor- und auch die Nachteile, die eine solche Fusion für die einzelnen Landeskirchen mit sich bringt, werden in der sorgsam ausgearbeiteten Verfassung zu einem guten Ausgleich gebracht.»

Auch in Niedersachsen wird seit zwei Jahren über einen Zusammenschluss der fünf Landeskirchen diskutiert. Ein erster Anlauf zur Bildung einer gemeinsamen Evangelischen Kirche in Niedersachsen war 2009 am Votum der kleineren Kirchen gescheitert, die eigenständig bleiben wollten. Derzeit wird diskutiert, ob die lutherischen Kirchen von Braunschweig, Hannover, Oldenburg und Schaumburg-Lippe sowie die Evangelisch-reformierte Kirche mit Sitz in Leer in einer Föderation noch verbindlicher als bisher zusammenarbeiten sollten. Vor allem die oldenburgische Kirchen hat sich jedoch skeptisch dazu geäußert.


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