Fr, 27.02.2009Arbeitslose werden zu Energiesparberatern für arme Familien

Osnabrück (epd). Drei Caritasverbände in Niedersachsen und die Klimaschutzagentur Hannover wollen gemeinsam mit den örtlichen Arbeitsagenturen armen Familien beim Strom Sparen helfen.
Langzeitarbeitslose, die zu Energieberatern ausgebildet werden, sollen Familien mit geringem Einkommen Einsparmöglichkeiten aufzeigen, erläuterte Ralf Chojetzki, Geschäftsführer der Caritas
Arbeits- und Dienstleistungsgesellschaft für Stadt und Landkreis Osnabrück am Donnerstag vor der Presse.

Neben Osnabrück beteiligten sich noch Lingen und Cloppenburg an der bundesweiten Kampagne «Stromspar-Check» des Deutschen Caritasverbandes und des Bundesverbandes der Energie- und Klimaschutzagenturen Deutschlands. Sie werde vom Bundesumweltministerium mit rund 5 Millionen Euro für insgesamt 59 Standorte unterstützt, sagte Chojetzki. Die Idee stamme vom Caritasverband Frankfurt, wo das Projekt seit drei Jahren erfolgreich laufe. Dort hätten sich bereits die ersten ausgebildeten Energieberater selbstständig gemacht.

Der «Stromspar-Check» sei für alle Seiten gewinnbringend. Er helfe den Empfängern von Arbeitslosengeld II, Sozialhilfe oder Wohngeld, Energiekosten von bis zu 280 Euro pro Jahr zu sparen, erläuterte Marlene Potthoff von der Klimaschutzagentur. Die Berater machten beim ersten Besuch eine Bestandsaufnahme aller elektrischen Geräte. Beim zweiten Besuch gäben sie erste Tipps und verteilten kostenlos Einspargeräte wie Energiesparlampen oder Zeitschaltuhren im Wert von bis zu 70 Euro.

Die Langzeitarbeitslosen bekämen durch die Zusatzausbildung eine realistische Chance auf einen festen Arbeitsplatz. Die Caritas Arbeits- und Dienstleistungsgesellschaft Osnabrück wolle mittelfristig zumindest einige von ihnen in eine feste Anstellung übernehmen, kündigte der Geschäftsführer an. Zudem nütze das Projekt auch dem Klimaschutz. Denn es spreche eine Bevölkerungsgruppe an, die bislang von der Umweltpolitik vernachlässigt worden sei.

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