Do, 27.10.2016«Alle Wetter!» - Oldenburger Landesmuseum zeigt Ausstellungen zu Wetter und Klimawandel

Oldenburg (epd). Mit gleich zwei neuen Ausstellungen widmet sich das Oldenburger Landesmuseum «Natur und Mensch» ab Sonnabend (29. Oktober) dem Gesprächsthema Nummer 1, dem Wetter. In der Schau «Alle Wetter!» seien rund 100 Exponate zu sehen, die vorwiegend aus der eigenen Sammlung stammten und sich mit dem Wetter und seinen Auswirkungen beschäftigten, sagte Museumschef Peter-René Becker am Donnerstag.

Die zweite Ausstellung «Mensch und Küste: Was tun, wenn die Nordsee steigt?» ist in einer engen Kooperation mit dem Delmenhorster Hanse-Wissenschaftskolleg entstanden. Sie präsentiert Luftbilder der norddeutschen Küste des US-amerikanischen Fotografen Alex S. MacLean, sagte der Leiter des Kollegs, Professor Reto Weiler.

Die Ausstellung «Alle Wetter!» zeigt Exponate aus den Bereichen Naturkunde, Ethnologie, Archäologie, Volkskunde, Technik, Meteorologie und Kunst. Diese verdeutlichen den Einfluss des Wetters auf den Menschen. Sie zeigen aber auch die Versuche des Menschen, das Wetter vorherzusagen, es zu nutzen oder sich davor zu schützen. Zu den Exponaten gehören beispielsweise durch Blitzeinschläge zu Glas geschmolzener Sand oder ein 170 Jahre alter Parka von den Aleuten, der aus Robbendärmen und -sehnen absolut wasserdicht genäht wurde. Eine Auswertung von Bauernregeln bringt erstaunliche Erkenntnisse.

In Videoclips berichten Menschen von ihrem Lieblingswetter. Ein Krabbenfischer zieht bei nasskaltem Herbstwetter den besten Fang an Bord. Auch ein Versicherungsvertreter kann dem trüben Herbst viel abgewinnen: Bei 8 Grad plus und Nieselregen passieren die wenigsten Unfälle.

Die zweite Ausstellung «Mensch und Küste: Was tun, wenn die Nordsee steigt?» beschäftigt sich mit den langfristigen Folgen des Klimawandels. «Dem Planeten Erde ist der Klimawandel und Höhe des Meeresspiegels egal», sagte der Leiter des Hanse-Wissenschaftskollegs Weiler. «Aber der Mensch muss sich schützen.» Er rät dazu, von den Niederländern zu lernen. Die betrachteten das Wasser mittlerweile als Freund statt als Feind und könnten so neue Wege beim Küstenschutz gehen.

Insgesamt 21 großformatige Luftbilder des Fotografen MacLean zeigten die Nordseeküste von Sylt bis zu den Niederlanden, erläuterte die Meeresbiologin des Kollegs, Doris Meyerdierks. Zu sehen sei unter anderem die Nordseeinsel Neuwerk, die angesichts des durch den Klimawandel verursachten Anstiegs des Meeresspiegels langfristig nicht mehr zu retten sein werde. Ein Foto der Container-Stromkaje von Bremerhaven mache deutlich, wie massiv der Mensch in den natürlichen Verlauf der Küste eingreife.


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