Fr, 05.10.2012Agrarwissenschaftler warnt vor Spekulation mit Ackerland

Hannover/Berlin (epd). Der Berliner Agrarwissenschaftler Wilfried Bommert warnt vor der zunehmenden Spekulation mit Ackerland. «Luft und Wasser haben wir wohlbegründet unter den Schutz der Allgemeinheit gestellt. Die Zeit ist reif, dies auch mit dem Boden zu tun», schreibt der Vorstandssprecher des Institutes für Welternährung in der Evangelischen Zeitung, die zum Wochenende in Hannover und Hamburg erscheint.

Zu Beginn des 21. Jahrhunderts habe die Welt bereits mehr als ein Drittel ihrer fruchtbaren Äcker durch eine bodenlose Art der Bewirtschaftung verloren, mahnt Bommert in dem Beitrag zu christlichen Erntedankfest. «Der Boden, von dem wir alle leben, gerät immer mehr in die falschen Hände. Er wird zum Spielball einer global agierenden Finanz- und Energiewirtschaft.» Fruchtbarer Boden werde knapp. «Das beflügelt die Fantasie der Spekulanten.»

Während die Nachfrage nach Brot und Fleisch weltweit wachse, würden immer mehr Äcker für die Erzeugung von Agrosprit und Biogas zweckentfremdet. Damit könne die traditionelle Landwirtschaft nicht konkurrieren. «An ihre Stelle rücken Kapitalgesellschaften, die mit Renditen von mehr als 20 Prozent immer mehr Geld in die neuen 'Ölfelder' pumpen.» Dadurch sei es bereits zu Hungersnöten und Aufständen gekommen, die im Zusammenbruch ganzer Staaten endeten.

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