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Do, 21.07.2011Oldenburgische Kirche gibt 10.000 Euro für Hungernde in Ostafrika

Humanitäre Katastrophe unvorstellbaren Ausmaßes entwickelt sich in Ostafrika

Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg stellt 10.000 Euro für die Not- und Entwicklungshilfe in Ostafrika zur Verfügung. Gleichzeitig ruft der Oberkirchenrat der oldenburgischen Kirche die Kirchengemeinden und die Bevölkerung auf, die Betroffenen angesichts der sich immer weiter zuspitzenden Lage mit Kollekten, Spenden und Fürbitten zu unterstützen. „Eine humanitäre Katastrophe unvorstellbaren Ausmaßes entwickelt sich in Ostafrika“, betonte Oberkirchenrat Olaf Grobleben, theologischer Stellvertreter des Oldenburger Bischofs Jan Janssen, in einem Spendenaufruf an die Kirchengemeinden. „Für die Millionen Menschen in Ostafrika, die von dieser Katastrophe betroffen sind, ist unser Beistand dringend notwendig. Ihnen gelten unsere Hilfe, unser Gebet und unser Mitgefühl.“

Kinder ruhen sich aus, während ihre Familien mit anderen Neuankömmlingen im Flüchtlingslager Dagahaley in Dadaab in Kenia darauf warten, Nahrungsmittel und andere Hilfsgüter zu erhalten. © LWB/John Davison

Neu ankommende Flüchtlinge im Flüchtlingslager warten auf die Zuteilung von Nahrungsmitteln und andere Hilfsgütern. Allein am Morgen des 18. Juli 2011 passierten über 600 Flüchtlinge das Aufnahmezentrum des Lagers. © LWB/John Davison

Ein somalischer Junge sitzt in einem notdürftig hergerichteten Klassenzimmer im Flüchtlingslager Ifo in Dadaab, Kenia. Die Mitarbeitenden des LWB-Weltdienstes versorgen die Flüchtlinge mit Wasser, Nahrung, medizinischer Hilfe und dem Nötigsten zum Überleben. Inzwischen beherbergt das Lager viermal mehr Menschen als ursprünglich geplant. © LWB-Weltdienst Kenia

Somalische Flüchtlinge bei ihrer Ankunft im Flüchtlingslager Dagahaley in Dadaab im Nordosten Kenias. Sie fliehen vor Gewalt und Dürre in ihrer Heimat. © LWB-Weltdienst Kenia

Als eine von 145 Mitgliedskirchen des Lutherischen Weltbundes (LWB) unterstützt die Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg die LWB-Weltdienstarbeit in Ostafrika. Die Mitarbeitenden der Weltdienstarbeit vor Ort berichten, dass über acht Millionen Menschen in Somalia, Kenia, Äthiopien, Dschibuti und den angrenzenden Ländern von der schlimmsten Dürre seit 60 Jahren betroffen sind. In fünf der letzten sieben Jahre habe es kaum oder gar keinen Niederschlag in der ostafrikanischen Region gegeben. Zwei Regenzeiten seien in Folge völlig ausgeblieben. Die Folgen werden als katastrophal beschrieben: weite Landstriche sind verödet, Ernten sind ausgefallen, das Vieh verendet und die Menschen leiden an akutem Mangel an Nahrung und Wasser.

Aus dem vom Bürgerkrieg geschüttelten Somalia fliehen besonders viele Menschen über die Grenze zu Kenia in das vom LWB geleitete Flüchtlingslager Dadaab. Für 90.000 Menschen war das Flüchtlingslager in den 1990er Jahren geplant worden. Inzwischen hat sich die Zahl vervierfacht. Laut dem UN-Flüchtlingswerk (UNHCR) leben derzeit rund 360.000 Menschen in den drei Teillagern. Täglich kommen derzeit allein aus Somalia mehr als 1.000 Menschen hinzu. Sie bilden damit das größte Flüchtlingslager der Welt.

„Alle Ankömmlinge sind hungrig und dehydriert, über ein Viertel von ihnen ist krankhaft unterernährt, viele haben kaum Kleidung und sind barfuߓ, beschreibt Lennart Hernander, Leiter des LWB-Länderprogramms in Kenia, die Lage vor Ort. Der LWB, der das Lager im Auftrag des UNHCR leitet, versorgt sie, in Zusammenarbeit mit den anderen Hilfsorganisationen, mit Wasser, Nahrung, medizinischer Hilfe und dem Nötigsten zum Überleben. Allerdings sei die Lage bedrohlich, so Hernander, 40.000 Menschen lebten schon jetzt außerhalb der Lagergrenzen. Die Brunnen seien überlastet, sodass Wasser in Tankwagen in die Lager gebracht werden müsse.

Neben den Flüchtlingslagern in Dadaab betreibt der LWB auf Nachhaltigkeit angelegte Entwicklungsprogramme in Äthiopien, Burundi, Dschibuti, Kenia, Uganda und dem Südsudan. Dort werden Menschen in die Lage versetzt, ihren Lebensunterhalt selbst zu sichern, z. B. durch Anbautechniken, die dem sich verändernden Klima angepasst sind.

Die Weltdienstarbeit ist das Nothilfe- und Entwicklungsorgan des LWB und genießt internationales Ansehen. Sie arbeitet mit Ausgegrenzten und Benachteiligten überall dort, wo Menschen besonderer Hilfe bedürfen oder chronische Notsituationen bestehen. Der Weltdienst betreibt Länderprogramme in 34 Ländern in Afrika, Asien, Latein- und Mittelamerika sowie Europa. Die Anstrengungen gelten allen Notleidenden, ungeachtet ihrer ethnischen Zugehörigkeit, ihres Geschlechts, ihrer Religion, ihrer Staatsangehörigkeit oder ihrer politischen Überzeugungen.

Der 1947 im schwedischen Lund gegründete Lutherische Weltbund vertritt über 70 Millionen Christinnen und Christen in 79 Ländern weltweit. Spenden werden erbeten auf folgendes Spendenkonto
Kontoinhaber: DNK/LWB
Konto-Nr.: 419 540
BLZ: 520 60 410 (EKK Hannover)
Stichwort: Hungerhilfe Ostafrika

Weitere Informationen finden Sie unter:
www.dnk-lwb.de
www.lutheranworld.org/lwf
twitpic.com/photos/LWF_KENYA http://lwfworldservice.wordpress.com/category/emergencies/somali-refugee-crisis-2011

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