So, 07.12.2014Zahl der Anrufe bei Beratungsstelle Radikalisierung verdoppelt sich

Nürnberg (epd). Die Zahl der Telefonanrufe bei der bundesweiten Beratungsstelle Radikalisierung in Nürnberg hat sich seit vergangenem Jahr offenbar verdoppelt. Wie das Nachrichtenmagazin «Spiegel» am Sonntag vorab berichtete, kämen bei der seit dem Jahr 2012 existierenden Hotline des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) derzeit drei bis fünf neue Fälle pro Woche an. Bei der Beratungsstelle können sich Anrufer melden, die befürchten, dass sich junge Männer oder Frauen aus der Familie, dem Freundeskreis oder der Schule islamistisch radikalisieren.

Die Anrufer berichten dem «Spiegel» zufolge verstärkt von geplanten oder bereits erfolgten Ausreisen nach Syrien, Ägypten oder Saudi-Arabien. Am häufigsten kämen Anrufe von den Eltern, vorrangig von Müttern. Während es früher vor allem um deutsche Islam-Konvertiten gegangen sei, habe inzwischen die Hälfte der potenziellen Islamisten einen Migrationshintergrund. Im Schnitt liege ihr Alter bei 19 Jahren. Die meisten Anrufe erreichten die Hotline aus Bremen, Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Hessen und Berlin.


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