Di, 01.07.2014Wohlfahrtsverbände und Kirche kritisieren Bremer Kita-System

Bremen (epd). Die Wohlfahrtsverbände im Land Bremen und die evangelische Kirche kritisieren eine unzureichende Versorgung sozial benachteiligter Bevölkerungsschichten mit Kita-Angeboten. Überdies seien die Angebote nicht flexibel genug, sagte am Dienstag der Vorstandssprecher der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (LAG), Arnold Knigge. Die Hauptursache für die Defizite sehen die Verbände in einer zentralistischen Planungs- und Steuerungspraxis und in den damit verbundenen aufwendigen Verfahren der Verwaltung.

Statt alle wesentlichen Planungs- und Steuerungsprozesse in der Sozial- und Finanzbehörde zu bündeln, sollte den Trägern der Kindergärten mehr Eigenverantwortung eingeräumt werden, schlug Knigge vor. Dies gelte bei der Schaffung neuer Plätze genauso wie bei der Ausgestaltung der Betreuungsangebote. «Die Träger kennen den jeweiligen Bedarf vor Ort am besten», ergänzte der Leiter des Landesverbandes Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder, Carsten Schlepper.

Das bisherige zentralistische Vorgehen sei zu teuer und führe immer wieder zu einem fehlerhaften Abgleich zwischen Angebot und Nachfrage besonders in sozial benachteiligten Stadtteilen, hieß es. Die Verbände wollen das Land nun bitten, mit ihnen gemeinsam ein neues System zu entwickeln. Positiv sehen sie beispielsweise die Praxis in Hamburg. Dort erhalten Eltern für ihr Kind jeweils einen Kita-Gutschein, den sie in jeder Einrichtung einlösen können, die am Gutschein-System teilnimmt.

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