Mo, 28.04.2014Wissenschaftler entwickeln Überwachungssystem für Hilfsbedürftige

Osnabrück (epd). Wissenschaftler aus Osnabrück haben ein Überwachungssystem aus Kameras und Sensoren entwickelt, das besonders ältere Menschen mit Handicaps in ihrem selbstständigen Leben unterstützen soll. Das sogenannte «contactless monitoring» funktioniere berührungslos und ermögliche eine Kontrolle, ohne dass die betroffenen Personen selbst aktiv werden müssten, teilte die Hochschule Osnabrück am Montag mit. Es handele sich nicht um eine «Big-Brother-Vision», sondern um eine nutzbringende Art der Überwachung, hieß es. Sie könne es etwa Menschen mit Demenz ermöglichen, noch sehr lange in der eigenen Wohnung zu leben. Die Informatik-Professoren Heinz-Josef Eikerling und Michael Uelschen gewannen damit einen mit 5.000 Euro dotierten Preis des Pharmakonzerns Bayer.

Herkömmliche Lösungen wie etwa Messgürtel erforderten beim Anlegen häufig Hilfe oder würden von dementen Personen schlicht vergessen, erläuterte Eikerling. Das System «contactless monitoring» könne ungewöhnliche Verhaltensweisen feststellen, die auf eine behandlungsbedürftige Krankheit hinwiesen. Es könne Stürze erkennen, einen Zusammenbruch wegen Unterzuckerung anzeigen oder Verhaltensänderungen nach der Einnahme von Medikamenten melden.

In solchen Fällen könne das System selbstständig Pflegepersonal oder andere Kontaktpersonen informieren, ohne dass eine Rücksprache mit den Patienten nötig wäre. Es ersetze aber nicht die Zuwendung durch Pflegekräfte oder Familienangehörige, betonte Professor Uelschen.

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