Di, 26.05.2009Viel Lob für Bremen von Niedersachsens leitenden Theologen

Hannover/Wolfenbüttel/Oldenburg/Leer (epd). Die leitenden Theologen in Niedersachsen haben eine positive Bilanz des Kirchentages in Bremen gezogen. Während sie einhellig das große Engagement der Hansestadt lobten, bedankte sich der Bremer Schriftführer Renke Brahms bei seinen Nachbarkirchen für die Unterstützung am Eröffnungsabend: «Die gemeinsame Organisation hat die Nachbarschaft gestärkt und viele Kontakte beschert. Das ist ein enormer Schatz für die Zukunft», sagte er am Montag dem epd.

Für die hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann war der Abendsegen am Weserufer das schönste Erlebnis: «Es ist sehr anrührend, wenn Menschen, die eben noch zu Rockmusik getanzt haben, ganz still werden, auf die Glocken hören, Kerzen entzünden und Segen empfangen.» Das brisanteste Thema bei dem großen Christentreffen mit mehreren hunderttausend Besuchern sei die Armutsfrage gewesen. Arme Menschen dürften nicht als Objekte gesehen werden, die Hilfe brauchten, «sondern als Subjekte, die mit uns in den Gemeinden leben und Teil der Kirche und der Gottesdienste sind», sagte Käßmann.

Der braunschweigische Landesbischof Friedrich Weber hat sich erfreut über die hohen Besucherzahlen bei den ökumenischen Gottesdiensten geäußert. Die Kontroversen zwischen den Konfessionen seien weitgehend ausgeblieben: «Man tut das, was man gemeinsam tun kann», sagte Weber, der auch Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen ist. Der «Konfirmandentag» im Europahafen sei eine «tolle Idee» gewesen, um Jugendliche an die Kirchentags-Themen heranzuführen. Daran hatten sich auch 500 Konfirmanden aus der braunschweigischen Landeskirche beteiligt.

Nach Ansicht des Kirchenpräsidenten der Evangelisch-reformierten Kirche mit Sitz in Leer, Jann Schmidt, war der Kirchentag eine fröhliche, nachdenkliche und deutliche Zeitansage: «Christen mischen sich ein.» Es sei deutlich geworden, dass die Kirche zu ihrer Verantwortung bei den drängenden Problemen dieser Zeit und den Herausforderungen der Globalisierung stehe.

Der Oldenburger Bischof Jan Janssen hat den Kirchentag als eine großartige Mischung aus Diskussionen erlebt, die Orientierung geben, und als Fest der Begeisterung. Für ihn laute die Botschaft des Protestantenreffens: «Wir müssen uns als Kirche nicht verstecken. Gott traut uns Menschen eine verantwortungsvolle Mitgestaltung der Welt zu.» Bremen habe bewiesen, dass nicht nur die Größe, sondern der Geist einer Stadt wichtig ist, um als Herberge für den Kirchentag zu funktionieren.

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