Sa, 13.06.2009Transfair: Konsumenten sollten Produkte aus Kinderarbeit meiden

Hannover/Köln (epd). Der Geschäftsführer der Organisation «Transfair» hat die Verbraucher in Deutschland aufgerufen, Produkte aus Kinderarbeit in Entwicklungsländern zu meiden. «Den Status, der Kunde ist König, sollte man ruhig in Anspruch nehmen», sagte Geschäftsführer Dieter Overath am Freitag im NDR Info-Radio anlässlich des «Tages gegen Kinderarbeit» der Vereinten Nationen: «Wenn das viele tun, werden Firmen vielleicht sensibler und merken, dass es den Menschen nicht egal ist, unter welchen Bedingungen das T-Shirt oder die Jeans hergestellt worden sind.» Der in Köln ansässige Verein Transfair vergibt Siegel für «fair» gehandelte Produkte in Deutschland.    Die Kunden könnten entweder auf das Fairtrade-Siegel achten oder die Händler direkt auf Kinderarbeit ansprechen, sagte Overath: «Wenn alle nur auf billig achten, wird sich nichts ändern.» Er kritisierte, dass große Firmen den Lieferanten aus Entwicklungsländern so geringe Preise zahlten, dass es für diese schwierig sei, ohne Kinderarbeit auszukommen. Wenn die Erwachsenen dort zu wenig verdienten, müssten die Kinder zum Familieneinkommen beitragen, statt in die Schule zu gehen. Dies zu kontrollieren, sei sehr aufwendig.

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