Mo, 15.06.2009Tod von Sontje bewegt Tausende zum Kampf gegen Leukämie

Bremen (epd). Der Tod der leukämiekranken 13-jährigen Sontje in Bremen hat viele Menschen aus der Region dazu bewogen, sich für eine Knochenmarkspende typisieren zu lassen. «Es war ein überwältigender Erfolg», bilanzierte am Sonntag Lothar Bublitz, Sprecher der evangelischen St. Matthäus-Gemeinde in Bremen-Huchting, die die Aktion organisierte. «3.510 Menschen sind am Sonnabend gekommen, um sich Blut abnehmen zu lassen.» Unter den Spendern war auch Popsängerin Sarah Connor, die sich als Botschafterin der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) engagiert.

   Sarah Connor kam an ihrem 29. Geburtstag in das Zentrum der Matthäus-Gemeinde, obwohl sie schon typisiert ist. Die «Echo»-Preisträgerin ließ sich pieksen, um zu zeigen, «dass das gar nicht wehtut». Die Typisierung wurde in Zusammenarbeit mit der DKMS organisiert. Eigentlich war sie für Sontje gedacht, die aus Stuhr bei Bremen kam und im Matthäus-Projekt «Ein Zuhause für Kinder» ein und aus ging. Im Zusammenhang mit der Aktion kamen Bublitz zufolge zudem 77.500 Euro an Geldspenden zusammen.

   Eine Knochenmarkspende setzt eine Kombination identischer Gewebemerkmale zwischen Spender und Empfänger voraus. Um dies zu untersuchen, wird Blut abgenommen, das in einem Labor getestet wird.
Diese Daten gehen dann an das zentrale Register für Knochenmarkspende in Ulm zur weltweiten Suche für Patienten.

   Sontje starb vor acht Tagen. Im Vorfeld der Spendersuche hatte sich Sarah Connor gewünscht, dass trotzdem viele Menschen kommen. Das sei für sie das schönste Geburtstagsgeschenk. Häufig gelingt es nach Angaben der DKMS, durch eine Chemo- oder Strahlentherapie die Leukämie zu besiegen. Wenn auch das nicht helfe, seien Stammzellen die letzte Chance. Aber nur für etwa jeden dritten Betroffenen könne ein geeigneter Spender in der eigenen Familie gefunden werden. Alle anderen seien auf fremde Spender angewiesen.


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