Mi, 27.04.2011Stationäres Hospiz in Jever: Pflegedienstleitung nimmt Arbeit auf

Jever/Bremen (epd). Noch bevor das stationäre «Friedel-Orth-Hospiz» im friesischen Jever offiziell seine Türen öffnet, nimmt am 1. Mai die Pflegedienstleitung ihre Arbeit auf: Die 49-jährige Irene Müller aus Delmenhorst bei Bremen soll die Einrichtung inhaltlich aufbauen, die nach Angaben der diakonischen Bremer Trägergesellschaft «Mission Lebenshaus» am 17. Juni eingeweiht wird. Der Neubau kostet den Angaben zufolge knapp 1,5 Millionen Euro.

Die Investitionen tragen hauptsächlich ein Förderverein, die Hospizinitiative Wilhelmshaven-Friesland und die Philipp-Orth-Stiftung. Ursprünglich wollte die Diakonie im Oldenburger Land das Haus mit acht Gäste- und zwei Angehörigenzimmern sowie einem «Raum der Stille» betreiben. Sie zog sich jedoch aus wirtschaftlichen Gründen zurück. Das «Lebenshaus», eine 100-prozentige Tochtergesellschaft des Bremer Vereins für Innere Mission, plant zwei weitere stationäre Hospize in Falkenburg und Bremen.

Sie wolle dafür sorgen, dass die Hospizgäste in ihrer letzten Lebensphase gemäß ihrer Gewohnheiten, Wünsche und Bedürfnisse versorgt und begleitet werden, sagte die Krankenschwester und Palliativ-Fachkraft Müller. Wichtig seien ihr auch die Angehörigen und Freunde der Gäste. «Sie sollen im Hospiz viel Raum erhalten und Aufmerksamkeit erfahren.» Bei weiteren Fragen ist Irene Müller unter der Mobilfunknummer 0151/16242768 zu erreichen.

Im Land Bremen gibt es nach Einschätzung der Inneren Mission zu wenig stationäre Hospizplätze für todkranke Menschen. Vorstandsvorsitzender Uwe Mletzko spricht von einem «dringenden Bedarf». Nach Angaben des Bremer Hospiz- und Palliativverbandes starben 2009 im kleinsten Bundesland 99 Menschen, während sie auf einen Platz im Hospiz warteten. In Bremen gibt es acht Plätze im stationären Hospiz «Brücke». Allein in Oldenburg sind es laut Verbands-Geschäftsführer Friedhelm Pielage zwölf.

Während Gesundheitsbehörde und Krankenkassen keinen zusätzlichen Bedarf sehen, liegt der Bremischen Bürgerschaft eine Petition vor, in der es um weitere Plätze geht. Initiator ist Mark Castens aus Ovelgönne in der Wesermarsch, der lange um einen Hospizplatz für seine todkranke Mutter kämpfen musste. Die Kassen gehen von einem Hospizplatz auf 100.000 Einwohner aus. Das reicht nach Auffassung der Kritiker aber nicht.

Internet: www.mission-lebenshaus.de

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