Di, 17.11.2009Seemannsmission sieht Westafrikas Küste als Brennpunkt der Piraterie

Bremen (epd). Die Küstengewässer vor Westafrika haben sich nach Angaben der Deutschen Seemannsmission neben dem Golf von Aden zu einem Brennpunkt der Piraterie entwickelt. Handelsschiffe und Fischerboote seien dort in diesem Jahr bis Ende Oktober weit über 20 Mal von Piraten angegriffen worden, teilte die Generalsekretärin der Seemannsmission, Heike Proske, am Montag in Bremen mit. Dabei sei es auch zu Geiselnahmen mit teils tödlichem Ausgang gekommen. Proske sieht zudem eine hohe Dunkelziffer von Überfällen, die nicht den Behörden gemeldet werden.

«Die Schiffsführungen fürchten zeitraubende Ermittlungen, die Reedereien scheuen höhere Versicherungsprämien», erläuterte Proske. Im Frühjahr sei die Lage vor Westafrika bereits so eskaliert, dass es auf einigen Handelsschiffen eine private bewaffnete Gegenwehr gegeben habe. Dies hätten allerdings einige Firmen und viele Bordbesatzungen entschieden abgelehnt. Deshalb habe die kamerunische Regierung mit internationaler Unterstützung Militäreinheiten in der Region stationiert. «Das begrüßen die Seeleute», sagte Proske in ihrem «Lagebericht Piraterie».

Die Deutsche Seemannsmission mit Hauptsitz in Bremen hat zusammen mit ihren internationalen Partnern ein Hilfsnetz für Betroffene aufgebaut, das nach eigenen Angaben über 400 Anlaufstellen in fast allen wichtigen Häfen der Welt verfügt. Dazu gehört auch das «Foyer du Marin» in Douala/Kamerun, eine von 17 Auslandsstationen der Seemannsmission. Dort habe es bereits seelsorgerische Gespräche mit Betroffenen gegeben, ergänzte Proske. Die Station in Douala wird von Seemannsdiakon Manfred Kühle geleitet.

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