Di, 03.11.2009Oldenburger Schüler erinnern mit Ausstellung an Pogromnacht

Oldenburg (epd). Oldenburger Schüler erinnern mit einer Ausstellung in der Oldenburger Landesbibliothek an die Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 in Oldenburg. Die Schüler des Herbart-Gymnasiums hätten in ihrer Schule, im Stadtbild sowie in Archiven und Bibliotheken nach den Spuren jüdischer Schüler gesucht und Experten und Zeitzeugen befragt, teilte die Bibliothek am Montag mit. Die Schau öffnet am 5. November um 17 Uhr und ist bis zum 14. November zu sehen.

Die Ausstellung zeige das Leben in und außerhalb der Schule, das Leid, den Tod und das Überleben einiger Oldenburger in der Zeit des nationalsozialistischen Rassenwahns, hieß es. Sie spanne einen Bogen von der Erinnerung an das jüdische Leben vor dem Holocaust bis zum jüdischen Leben heute in Oldenburg. Neben zahlreichen Exponate aus der jüdischen Vergangenheit werde ein von den Schülern gedrehter Film über die heutige jüdische Gemeinde vorgeführt.

Wie überall in Deutschland wurde am 9. November 1938 auch die Oldenburger Synagoge von NS-Schergen zerstört und niedergebrannt. In der Nacht wurden alle jüdischen Männer der Stadt verhaftet und am Morgen danach vor den Augen der übrigen Bevölkerung durch die Innenstadt getrieben. Am nächsten Tag wurden sie ins Konzentrationslager Sachsenhausen deportiert. Im Gedenken daran gehen Oldenburger Bürger alljährlich am 10. November schweigend den selben Weg, um ein Zeichen gegen Gewalt, Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Antisemitismus zu setzen.

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