Mi, 29.12.2010Oldenburger Ex-Diakoniechef hat auch Spendengelder für Polen unterschlagen

Oldenburg (epd). Der entlassene Oldenburger Diakoniechef Joachim von der Osten hat nach Angaben der Diakonie auch 20.000 Euro Spendengelder für diakonische Einrichtungen in Polen veruntreut. Eine Prüfung in Polen habe dies jetzt bestätigt, sagte Diakonie-Vorstand Thomas Feld am Mittwoch dem epd. Damit erhöhe sich die Summe, die sich der Ex-Diakoniechef über Jahre hinweg unrechtmäßig angeeignet habe, auf 120.000 Euro.

   Die Diakonie im Oldenburger Land hatte von der Osten im Mai fristlos gekündigt, nachdem die Veruntreuung bekanntwurde. Das Oberrechnungsamt der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hatte die Unterlagen rückwirkend geprüft und festgestellt, dass sich der Kaufmann mindestens 100.000 Euro erschlichen hatte. Er habe Abrechnungen und Protokolle gefälscht. Bislang war nicht klar, ob er sich auch Spendengelder für Polen angeeignet hatte.

   Der Fall liegt nach Angaben der Diakonie noch bei der Staatsanwaltschaft. Von der Osten habe ein notarielles Schuldeingeständnis unterschrieben und wolle den Schaden ersetzen. Seit 2001 war er als kaufmännischer Vorstand der Oldenburger Diakonie tätig. Auf Landes- und Bundesebene arbeitete er in den Vorständen der evangelischen Altenhilfe- und Pflegeverbände mit. Seine Taten lösten bei Kirchen- und Verbandsvertretern ungläubiges Erstaunen und Bestürzung aus.

Internet: www.dw-ol.de

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