Fr, 24.06.2011Oldenburger Diakonie verzichtet vorerst auf Bundesfreiwilligendienst

Oldenburg (epd). Die Oldenburger Diakonie will vorerst keine Plätze für den neuen Bundesfreiwilligendienst anbieten. «Das Bundesfamilienministerium kann nicht klar sagen, ob den Freiwilligen das Kindergeld weiter zusteht oder nicht», kritisierte der Referent für Freiwilligendienste, Theo Lampe, am Donnerstag in Hude bei Oldenburg. So lange dies nicht geklärt sei, empfehle er den Bewerbern das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ). Dabei wird das Kindergeld weiter gezahlt. Die Diakonischen Werke der hannoverschen Landeskirche und der Evangelisch-reformierten Kirche prüfen derzeit ebenfalls einen vorläufigen Verzicht.

   Bislang gebe es lediglich eine mündliche Zusage des Ministeriums, dass alle Absolventen eines Freiwilligendienstes das Kindergeld weiter erhalten sollen, erläuterte Lampe. «Aber wir haben nichts Schriftliches. So lange die Lage nicht klar ist, können wir den Bundesfreiwilligendienst gegenüber den Bewerbern nicht verantworten.»

   Der zuständige Referent der Diakonie der hannoverschen Landeskirche, Bernd Heimberg, kritisierte das «Hin und Her auf Bundesebene». Derzeit gebe es rund 900 Bewerbungen für die 325 FSJ-Plätze in der Landeskirche, aber nur 15 für die 75 Bundesfreiwilligendienstplätze. Er lasse derzeit prüfen, ob sich auch die größte evangelische Landeskirche aus dem Dienst zurückzieht: «Wir brauchen schnellstens eine klare Aussage aus Berlin.»

   Der Geschäftsführer der reformierten Diakonie, Wolfgang Wagenfeld, empfahl der Bundesregierung, ganz auf den Bundesfreiwilligendienst zu verzichten. «Statt dessen sollte das bewährte System des Freiwilligen Sozialen Jahres weiter ausgebaut werden», sagte er in Leer.


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