Di, 28.06.2011Niedersächsische Imame absolvieren erfolgreich Kurs für Integration

Göttingen/Hannover (epd). Erstmals haben in Niedersachsen 14 Imame eine Fortbildung «Imame für Integration» abgeschlossen. Einige von ihnen predigten bereits auf Deutsch, sagte der Leiter des Goethe-Instituts in Göttingen, Stephan Hoffmann, am Montag bei der Verabschiedung der Absolventen im Alten Rathaus in Göttingen. Das zehn Monate andauernde Projekt wurde gemeinsam vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, dem Goethe-Institut und der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) entwickelt.

Das Projekt solle Imame in die Lage versetzen, Bedürfnisse und Probleme von Muslimen bei der Integration in Deutschland zu erkennen, hieß es. Imame seien Multiplikatoren in ihren Gemeinden. Wenn Kinder etwa Probleme in der Schule hätten, könnten sie als Familienberater auftreten und bei Bedarf Hilfsangebote vermitteln, sagte Hoffmann.

Kern des Konzepts ist ein Deutschkurs mit mehr als 500 Stunden, den die Imame in einer Moschee in Hannover absolvierten. Predigten auf Deutsch ermöglichten auch vielen Jugendlichen, die teilweise kaum noch Türkisch und Arabisch sprechen, eine Teilhabe in der Gemeinde, sagte Hoffmann. Sprachkompetenz sei eine wichtige Voraussetzung für die Integration und die Zugehörigkeit von Migranten in Deutschland, betonte der Präsident des Goethe-Instituts, Klaus-Dieter Lehmann.

Zusätzlich hätten sich die Imame in zahlreichen Exkursionen mit landeskundlichen und interkulturellen Themen auseinandergesetzt, erläuterte Hoffmann. «Sie lernten auch Einrichtungen kennen, die es in der Türkei gar nicht gibt. Etwa die Diakonie oder die Caritas.»

Auf Bundesebene liefen parallel zum niedersächsischen Projekt weitere Integrationskurse mit jeweils 15 Imamen in Frankfurt und Karlsruhe. Bereits zuvor hatten Vorbeter den Kurs in Köln und Nürnberg absolviert. Ab September sollen nach Angaben der Organisatoren an vier weiteren noch nicht festgelegten Standorten neue Kurse beginnen.


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