Mi, 15.04.2009Neuer Seemannspastor für den Jade-Weser-Port

Wilhelmshaven (epd). Peter Sicking ist der neue Seemannspastor für den bei Wilhelmshaven entstehenden Jade-Weser-Port. Der 41-jährige Theologe betreut seit dem 1. April neben seiner Gemeinde in Wilhelmshaven-Voslapp mit einer viertel Stelle die Crews in den übrigen Hafenbereichen. «Als Seemannsmission wollen wir uns um die Menschen an Bord kümmern», sagte Sicking am Dienstag im Wilhelmshavener Seemannsheim vor Journalisten.

   Sicking ist in Wilhelmshaven aufgewachsen und eng mit der Seefahrt verbunden. Seit Jahren gehört er dem Beirat für die Seemannsmission in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg an. Seine Kirchengemeinde grenzt direkt an den neuen Jade-Weser-Port, der ab 2011 zu den größten deutschen Häfen zählen wird. Jährlich sollen dort 2,5 Millionen Container umgeschlagen werden.

   «Wir verstehen uns als 'Kirche am Meer'», betonte Sicking. Darum wolle er die Arbeit der Kirchengemeinde und der Seemannsmission eng verschränken. Derzeit gehen regelmäßig sieben ehrenamtliche Schiffsbesucher an Bord der im Hafen liegenden Schiffe. Jährlich laufen rund 1.300 Schiffe die Stadt an, von denen etwa 1.100 besucht werden.

   An Bord gehe es in Gesprächen oft um sehr persönliche Dinge. Viele Besatzungen seien bis zu neun Monaten ohne Unterbrechung an Bord. «Da tut ein Gespräch mit jemanden, der nicht zu den Kollegen gehört, ganz gut», sagte der Erste Vorsitzende der Wilhelmshavener Mission, Kapitän Michael Jansen.

   Zu den Aufgaben eines Seemannspastors gehöre auch die Betreuung der Besatzungen von sogenannten Aufliegern, sagte Sicking. Diese Schiffe liegen manchmal über Wochen oder Monate in den Häfen fest, weil sie keine Fracht bekommen. Derzeit lägen sieben solcher Schiffe in Wilhelmshaven. «Unsere Bordbesucher begleiten dann Besatzungsmitglieder in die Stadt oder zum Arzt.»

   Der Kreispfarrer Christian Scheuer vom Kirchenkreis Friesland/Wilhelmshaven erhofft sich noch eine Verstärkung für den
Seemannspastor: «Wir sind in Gesprächen mit dem Oldenburger Oberkirchenrat, und hoffen auf eine anteilige Diakonenstelle.» Mit dem neuen Hafen werde sehr viel mehr Arbeit auf die Mission zukommen. Darum sei in der Nähe des Hafens ein zweites Gebäude der Seemannsmission in Planung.


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