Mi, 08.04.2009Kirchen werben bei «Woche für das Leben» für Zusammenhalt

Lüneburg (epd). Vertreter der evangelischen und katholischen Kirche haben vor der bundesweiten «Woche für das Leben» für ein besseres Miteinander aller Menschen geworben. Die Initiative setzt sich für die Akzeptanz von kranken und behinderten Menschen ein und steht unter dem Motto «Gemeinsam - mit Grenzen leben». Der Lebensschutz müsse mehr gelten als wirtschaftliche Interessen, sagte die Lüneburger evangelische Superintendentin Christine Schmid am Dienstag vor Journalisten. Die ökumenische Veranstaltung wird am 25. April mit einem zentralen Gottesdienst in der St.-Nicolai-Kirche in Lüneburg vom Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, und dem Hildesheimer Bischof Norbert Trelle eröffnet.

Besonders in Zeiten der Finanzkrise sei es wichtig, den Wert des Zusammenlebens von Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen zu betonen, sagte Schmid. Mit der «Woche für das Leben» wollen die EKD und die katholische Deutsche Bischofskonferenz auf den Wert und die Würde des menschlichen Lebens aufmerksam machen. Die Aktion fördere auch den Zusammenhalt in den Kirchengemeinden, sagte der Lüneburger katholische Dechant Carsten Menges: «Alle gehören dazu.»

Lüneburg sei unter anderem wegen der vorbildlichen Behindertenarbeit des evangelischen Kirchenkreises als Eröffnungsort ausgewählt worden, erläuterte Schmid. 1976 begann diese Arbeit in der St.-Nicolai-Gemeinde mit einem eigenen Konfirmandenunterricht für Jugendliche mit geistiger Behinderung, sagte Diakonin Elke Bode. Heute treffen sich wöchentlich fünf Gruppen mit bis zu 100 Jugendlichen und Erwachsenen mit und ohne Behinderungen.

Die Behindertenarbeit beteiligt sich mit einem Schattenspiel am Eröffnungsgottesdienst. Weiter tritt den Angaben zufolge der Chor «Sonnenstrahlen» der Behinderteneinrichtung Lobetalarbeit in Celle auf. Betreute und Betreuer planen außerdem einen Staffellauf, der über 230 Kilometer von Celle nach Lüneburg und zurück führt.

In Lüneburg wollen sich am 25. April 28 Hilfseinrichtungen bei einem «Markt ohne Grenzen» präsentieren. Die Spanne reiche von der Suchthilfe bis zur Mittagstafel für Kinder, sagte der Leiter des Diakonieverbandes, Gabriel Siller. Besucher könnten zum Beispiel testen, wie es sich mit dem Rollstuhl auf Kopfsteinpflaster fahre und so Einschränkungen am eigenen Leib erleben.

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