Mi, 11.11.2009Käßmann hält Trauerandacht für Robert Enke in Hannovers Marktkirche

Hannover (epd). Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann, wird an diesem Mittwochabend um 18 Uhr in Hannovers Marktkirche eine Trauerandacht für Fußballnationaltorwart Robert Enke von Hannover 96 halten. Der 32-Jährige starb am Dienstagabend in Neustadt am Rübenberge bei Hannover, nachdem er von einem Zug erfasst wurde. Nach Angaben der Polizei deuten erste Erkenntnisse auf einen Suizid hin.

Im Anschluss an die Andacht sei um 19 Uhr ein Trauermarsch zur AWD-Arena geplant, sagte der Fanbeauftragte von Hannover 96, Frank Watermann. Dazu würden mehrere tausend Teilnehmer erwartet. Am Mittwochvormittag versammelten sich mehrere hundert Fans vor dem Stadion. Darunter waren Schüler, aber auch ältere Menschen. Bereits am Dienstagabend hatten Fußballanhänger dort Kerzen angezündet und Blumen niedergelegt.

Die hannoversche Landesbischöfin hatte sich am Abend erschüttert über den Tod des beliebten Fußballers geäußert. Enke sei ein großer Sympathieträger gewesen: «Uns alle hat gerührt, wie er mit seiner kleinen kranken Tochter und ihrem Tod umgegangen ist.» Käßmann sagte, sie bete für seine Frau und ihr kleines Adoptivkind darum, dass Gott ihnen in dieser schweren Zeit Kraft geben möge: «Wir werden Robert Enke vermissen in Hannover.»

Auch der ehrenamtliche Sportbeauftragte der EKD und Aufsichtsratsvorsitzende von Hannover 96, Valentin Schmidt, reagierte «völlig fassungslos» auf die mutmaßliche Selbsttötung Enkes. «Der erste Gedanke gilt der Familie, die über den Verlust des Vaters und Ehemanns hinwegkommen muss», sagte er. Enke sei ein untadeliger und fairer Sportsmann gewesen. Er habe sich für andere Menschen und für soziale Ziele eingesetzt. «Das lässt alle anderen Dinge im Fußball völlig belanglos werden», sagte Schmidt.

Der Fußballprofi und seine Ehefrau hatten vor drei Jahren ihre Tochter Lara im Alter von zwei Jahren verloren. Sie starb an einem angeborenen Herzfehler. Im Mai dieses Jahres adoptierten die Enkes ein kleines Mädchen. In den vergangenen Monaten litt der aus Jena in Thüringen stammende Enke an einer Darmerkrankung und hatte deshalb vier Länderspiele verpasst.

Pressestelle

Kann die Pressestelle etwas für Sie tun? Hier finden Sie den Kontakt zu uns.