So, 07.06.2009Janssen: Pastoren sollen mehr über ihren Glauben sprechen

Oldenburg (epd). Der Oldenburger evangelische Bischof Jan Janssen hat die Pastorinnen und Pastoren seiner Kirche aufgerufen, mehr und öffentlich über ihren persönlichen Glauben zu sprechen. Auch in der heutigen Zeit seien «Zeugnis und Dienst gute Leitbegriffe für den Pfarrberuf», sagte er am Freitagabend in einem Festvortrag anlässlich des 175. Jubiläums des Oldenburgischen Pastorinnen- und Pastorenvereins in der Oldenburger St. Lambertikirche. Der Verein wurde 2. Oktober 1833 im ammerländischen Rastede als «Oldenburgische Generalpredigerverein» gegründet. 1992 benannte er sich um.    Es gehöre zum «Pflichtenheft» der Kirche, die Auferstehung Jesu zu bezeugen, sagte der Bischof: «Tut sie es nicht, so ist sie es nicht.» Janssen erinnerte an eine Erklärung des Generalpredigervereins vom 4. Juni 1934. Damals habe der Verein versucht, sich gegen die Eingliederung der oldenburgischen Kirche in die von den nationalsozialistischen «Deutschen Christen» beherrschte Reichskirche zu wehren. Die Pfarrer hätten gedroht, einen oppositionellen Bekennenden Bruderrat zu gründen, «um das Bekenntnis und die Ordnung der Kirche zu bewahren.»    Der Dienst in der Kirche sei vielfältig, sagte Janssen: «Nicht alle Aufgaben können von allen übernommen werden.» Schon zu biblischen Zeiten habe die junge Gemeinde der ersten Christen erkannt, dass Aufgaben nach Berufung und Qualifikation verteilt werden müssten. Auch die 60-jährige Geschichte des Deutschen Evangelischen Kirchentages habe gelehrt, dass Menschen, die nach dem Glauben fragten, zur Verantwortung in der Kirche ermutigt werden sollten. Es sei die Aufgabe der Pastorinnen und Pastoren, diese Menschen durch Vorbild und Begleitung zum Zeugnis und Dienst in der Welt zu befähigen.    Janssen warb dafür, starre Gemeindegrenzen aufzuweichen, um mehr Zusammenarbeit zu ermöglichen. Übergreifende Projekte sollten als Chance begriffen werden. Der Bischof ermahnte seine Pastoren, aufeinander acht zu geben und den gemeinsamen Dienst als Bereicherung zu sehen. Berufliche Überbeanspruchung von Kollegen müsse schnell erkannt werden, damit ein psychisches Ausbrennen verhindert werden könne.

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