Mi, 22.06.2011In Niedersachsen erhalten nur wenige Väter Elterngeld

Emden/Wiesbaden (epd). In Niedersachsen und Bremen nehmen die Väter deutlich seltener das Elterngeld in Anspruch als in vielen anderen Bundesländern. Nur 21 Prozent der niedersächsischen Väter haben nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden 2009 das Elterngeld für mindestens zwei Monate erhalten und dafür eine Berufspause eingelegt. In Bremen nahmen lediglich 18,3 Prozent der Väter die Lohnersatzleistung an. Im Bundesdurchschnitt sind es 24 Prozent. Spitzenreiter ist Sachsen mit 31 Prozent vor Bayern und Berlin mit jeweils 30 Prozent. Schlusslicht ist das Saarland mit 14 Prozent.

Bundesweit schlossen den Angaben zufolge die Städte Emden und Bremerhaven am schlechtesten ab. Hier nahm mit neun Prozent nicht einmal jeder zehnte Vater nach der Geburt eines Kindes eine Auszeit vom Berufsleben. In 167 der bundesweit 412 kreisfreien Städte und Landkreise lag die Väterbeteiligung dagegen bei mindestens 25 Prozent. Dabei zeige sich eine regionale Konzentration im Süden und Südosten Deutschlands: in Bayern, Sachsen und dem südlichen Thüringen.

Bei den Müttern gab es dem Bundesamt zufolge keine nennenswerten regionalen Schwankungen. Im Durchschnitt nahmen rund 96 Prozent der Mütter das Elterngeld in Anspruch. Gravierende Unterschiede gibt es dagegen bei der Höhe der Elterngeld-Ansprüche. Das meiste Geld erhielten die zuvor erwerbstätigen Mütter in München (1.088 Euro) und Frankfurt/Main (1.067 Euro). Den geringsten Anspruch hatten die Mütter im niedersächsischen Landkreis Wittmund mit 663 Euro.

Das Elterngeld wurde 2007 als neue Familienleistung eingeführt, um Eltern nach der Geburt ihres Kindes zu unterstützen und Einkommensverluste auszugleichen. Die Lohnersatzleistung bemisst sich am vorherigen Einkommen und kostet den Staat gegenwärtig etwa vier Milliarden Euro im Jahr.


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