Mo, 17.08.2009Grünen-Politiker Hoppe: Entwicklungspolitik zieht oft den Kürzeren

Berlin/Aurich (epd). Der Grünen-Politiker Thilo Hoppe aus Aurich beklagt einen zu geringen Stellenwert der Entwicklungspolitik. Zwar habe sie in der zu Ende gehenden Legislaturperiode des Bundestages mehr Aufmerksamkeit bekommen. «Wenn es aber zu Konflikten mit anderen Politikfeldern kommt, zieht die Entwicklungspolitik meist den Kürzeren», sagte Hoppe, Vorsitzender des Entwicklungsausschusses im Bundestag, der Wochenzeitung «Das Parlament» laut Vorabbericht vom Sonntag.

   Hoppes Stellvertreterin im Ausschuss, Sibylle Pfeiffer (CDU), hingegen äußerte sich positiver: «Uns ist es gelungen, unsere Fraktionskollegen davon zu überzeugen, dass Entwicklungspolitik ein wichtiger Politikbereich ist. Vor allem haben wir eine Bundeskanzlerin, die ihr eine große Bedeutung beimisst.»

   Hoppe und Pfeiffer beklagten übereinstimmend Widersprüche in der weltweiten Politik. Es sei schwierig, die vielen nationalen und internationalen Interessen in Einklang zu bringen, sagte Pfeiffer.
Hoppe sieht «riesige Widersprüche» etwa zwischen Entwicklungspolitik und Handelspolitik. «Nehmen Sie die Agrarexportsubventionen. Da entsteht mit internationalen Geldern ein erfolgreiches Molkereiwesen in Sambia oder Westafrika. Doch dann überschwemmt Milchpulver aus europäischer Überschussproduktion das Land. Was die eine Hand aufbaut, reißt die andere ein», kritisierte er.


Pressestelle

Kann die Pressestelle etwas für Sie tun? Hier finden Sie den Kontakt zu uns.