Fr, 03.07.2009Festakt zum 500. Geburtstag des Reformators Johannes Calvin

Berlin/Leer (epd). Das Calvin-Jahr 2009 erreicht in der nächsten Woche seinen Höhepunkt. Am 10. Juli wäre der Reformator Johannes Calvin (1509-1564) 500 Jahre alt geworden. Auf ihn beruft sich unter anderem die Evangelisch-reformierte Kirche mit Sitz in Leer, Deutschlands einzige reformierte Landeskirche. Mit einem Festakt in der Französischen Friedrichstadtkirche Berlin würdigen die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und der Reformierte Bund am Jubiläumstag den Gründungsvater des reformierten Protestantismus.

Bei der Festveranstaltung am nächsten Freitag wird Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) über die europäische Dimension von Calvins Wirken sprechen. Weitere Redner sind der Moderator des Reformierten Bundes, Peter Bukowski, EKD-Ratsvorsitzender Wolfgang Huber, Generaldirektor Hans Ottomeyer vom Deutschen Historischen Museum sowie Pfarrer Thomas Wipf aus der Schweiz als Präsident der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa.

Am folgenden Sonntag (12. Juli) überträgt die ARD aus der Friedrichstadtkirche in Berlin einen Festgottesdienst zur Erinnerung an Calvin. Die reformierte Tradition kam Ende des 17. Jahrhunderts mit den französischen Glaubensflüchtlingen, den Hugenotten, nach Berlin.

Zum Calvin-Jubiläum wurde eine Sonderbriefmarke im Wert von 70 Cent ausgegeben. Sie zeigt ein Porträt Calvins, das der französische Kupferstecher René Boyvin angefertigt hat und das im Genfer Museum über die Geschichte der Reformation hängt.

Calvin gilt neben Martin Luther (1483-1546) als der wichtigste Erneuerer der Kirche. Er wurde am 10. Juli 1509 in Noyon im Nordosten Frankreichs geboren und starb am 27. Mai 1564 im schweizerischen Genf. Seine Theologie, die vor allem in seinem Hauptwerk «Institutio
- Unterweisung in der christlichen Religion» zu finden ist, prägt bis heute die evangelisch-reformierten Kirchen. Die Zahl der reformierten Christen wird von Experten weltweit auf mehr als 80 Millionen geschätzt. In Deutschland sind sie eine Minderheit innerhalb der evangelischen Kirche. In EKD sind lutherische, reformierte und unierte Kirchentraditionen zusammengeschlossen.

Im internationalen Calvin-Jahr 2009 gibt es im In- und Ausland eine Vielzahl von Veranstaltungen, in denen die Aktualität Johannes Calvins und der reformierten Traditionslinie erörtert wird. Dazu gehören wissenschaftliche Symposien, Tagungen, Vortragsreihen und Ausstellungen. Noch bis zum 19. Juli zeigt das Deutsche Historische Museum die Ausstellung «Calvinismus - Die Reformierten in Deutschland und Europa». Weitere Ausstellungen gibt es in Emden, im niederländischen Dordrecht und in Genf.

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