Di, 13.10.2009Evangelische und katholische Bischöfe wollen Irritationen ausräumen

Hannover/Frankfurt a.M. (epd). Mit einem klärenden Gespräch wollen evangelische und katholische Bischöfe Irritationen ausräumen, die ein internes Ökumene-Papier aus dem Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hervorgerufen hat. Das Gespräch in kleinem Kreis sei für Mittwoch geplant, sagte EKD-Pressesprecher Reinhard Mawick am Montag dem epd. In dem in der vergangenen Woche bekannt gewordenen EKD-Papier war von Spannungen innerhalb der katholischen Kirche in Deutschland sowie von «hausgemachten Irritationen» seit dem Amtsantritt von Papst Benedikt XVI. die Rede.

Ein zunächst für Donnerstag geplantes turnusgemäßes Treffen von Mitgliedern der Bischofskonferenz und des Rates der EKD war nach Informationen der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (Dienstagsausgabe) zuvor abgesagt worden. Die Absage des «Kontaktgesprächskreises» sei mit dem Verhalten der EKD nach dem Bekanntwerden des Arbeitspapiers begründet worden, hieß es.

Der EKD-Ratsvorsitzende, Bischof Wolfgang Huber, hatte am Freitag klargestellt, das Papier zum Stand der ökumenischen Beziehungen hätten sich die Gremien der EKD zu keinem Zeitpunkt zu eigen gemacht. Deshalb habe der Text für die Gestaltung der Beziehungen zur römisch-katholischen Kirche keine Bedeutung. Huber ergänzte, er bedauere ausdrücklich die Irritationen, die aus der «missbräuchlichen Weitergabe» des Schriftstücks entstanden seien.

Das Papier, eine Vorlage für die Kirchenkonferenz, war Anfang August anonym mehreren Medien und Mitarbeitern der Bischofskonferenz zugeleitet worden. Bereits in der Sitzung der Kirchenkonferenz am 2.
Juli hatte der Tenor des Papiers deutliche Kritik erfahren. Ihm war von den evangelischen Landesbischöfen Johannes Friedrich (München) und Ulrich Fischer (Karlsruhe) widersprochen worden.

Friedrich sagte der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung», er habe großes Verständnis, dass die katholische Seite zunächst den Konflikt über das EKD-Papier geklärt sehen wolle, bevor andere Fragen erörtert würden. Er hoffe nun, dass die katholische Kirche «großherzig» reagiere.

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