Fr, 17.06.2011Evangelische Kirche warnt vor Krieg im Sudan

Hannover (epd). Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) sieht den Frieden im Sudan durch die derzeitigen Kämpfe bedroht. Die militärischen Auseinandersetzungen in der Grenzregion Süd-Kordofan und die Vertreibung der Menschen seien alarmierende Zeichen für eine mögliche Eskalation, erklärte der Sudanbeauftragte des EKD-Rates, Volker Faigle, am Donnerstag in Berlin. Nach UN-Angaben sind in den vergangenen Tagen mindestens 50.000 Menschen aus der Gegend geflohen.

Berichte aus kirchlichen Kreisen im Sudan ließen einen hohen Blutzoll befürchten. UN-Personal halte sich demnach aus Sicherheitsgründen in den Kasernen auf und schütze die Zivilbevölkerung nicht, sagte Faigle. Auch Kirchen, darunter die anglikanische Kathedrale von Kadugli, seien in Flammen aufgegangen. Die Kämpfe in der Grenzregion zwischen dem Nord- und Süd-Sudan erinnerten an die Lage in der westsudanesischen Krisenregion Darfur.

Die Staatengemeinschaft schenke dem Sudan nicht die notwendige Aufmerksamkeit, kritisierte Faigle. In Deutschland sei dies «praktisch kaum ein Thema» oder der Konflikt werde mitunter aus diplomatischen Gründen heruntergespielt. Außenminister Guido Westerwelle (FDP), der kommende Woche den Sudan besucht, solle bei allen Konfliktparteien die sofortige Einstellung militärischer Aktionen fordern. Die jüngsten Entwicklungen bergen laut Faigle die Gefahr eines neuen und langwierigen Krieges.


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