Do, 11.06.2009Erziehungslotsen sollen in ganz Deutschland Vernachlässigung verhindern

Osnabrück (epd). Das Land Niedersachsen will sich für eine Ausweitung seines Erziehungslotsenprojektes auf ganz Deutschland einsetzen. Die ersten Erfahrungen mit dem bisher einzigartigen Projekt seien sehr positiv, sagte Christine Hawighorst, Staatssekretärin im Familienministerium, am Mittwoch vor Journalisten in Osnabrück.
Familien seien heutzutage vielfältigen Drucksituationen ausgesetzt durch Arbeitsplatzunsicherheiten, Stressphasen im Beruf oder Schulschwierigkeiten der Kinder. Eine Großfamilie oder die Nachbarschaftshilfe, die früher häufig in akuten Problemlagen eingesprungen sei, gebe es häufig nicht mehr. Da könnten sich kurzfristige Überforderungen schnell zu dramatischen Problemen auswachsen, sagte Hawighorst.

   Damit es gar nicht erst soweit komme, sollten die Erziehungslotsen einspringen. Für bis zu drei Stunden pro Woche könnten sie eine Familie maximal ein Jahr lang begleiten. Gut 250 ehrenamtliche Erziehungslotsen würden zunächst noch bis Jahresende an 19 Familienbildungsstätten ausgebildet. Die Vermittlung in Familien sollte dann über die 280 Familien- und Kinderservicebüros in Niedersachsen laufen, sagte Hawighorst. «Das ist wenig Aufwand für viel Hilfe. Dieses Projekt sollte Schule machen.»


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