Fr, 18.03.2011EKD-Ratsvorsitzender mahnt raschen Umstieg auf erneuerbare Energien an

Hannover/Hamburg (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, hat angesichts der Reaktorkatastrophe in Japan einen raschen Umstieg auf erneuerbare Energien angemahnt. «Wir brauchen eine Energieerzeugung, die unsere natürlichen Lebensgrundlagen nicht zerstört und die nicht zu apokalyptischen Konsequenzen führt, wenn es Fehler gibt», sagte er am Freitag auf NDR Info-Radio.

   «Man muss sich sozusagen in den Rhythmus der Natur hineinbegeben», forderte Schneider: «Da könnten wir viel weiter sein, wenn nicht so viel Kraft und Kapital bei den anderen Energien gebunden wäre.» Politiker und Ingenieure hätten bei der Einführung der Kernenergie die menschlichen Möglichkeiten und Fähigkeiten überschätzt: «Das Restrisiko wurde einfach verdrängt.» Schneider wies auch darauf hin, dass die Versicherungsgesellschaften niemals das Restrisiko bei der Atomenergie akzeptiert hätten.

   Auf die religiöse Frage, wie Gott das Erdbeben und den Tsunami zulassen konnte, antwortete der EKD-Chef, Gott habe die Welt und den Menschen erschaffen, aber er habe dem Menschen auch die Verantwortung für die Schöpfung zugetraut. «Und mit dieser Wahrnehmung der Verantwortung, da hapert's halt.»

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