Fr, 09.10.2009EKD-Ratsvorsitzender gratuliert Herta Müller

Hannover (epd). Der Berliner Bischof Wolfgang Huber hat die diesjährige Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller als «unermüdliche Mahnerin gegen Diktatur und Unterdrückung» gewürdigt. Müller werde zu Recht als «politische Poetin» bezeichnet, erklärte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) am Donnerstagabend in Hannover. In ihren authentischen Erzählungen sei es ihr immer wieder gelungen, ihren Lesern die Erfahrungen eines Unrechtsregimes unmittelbar nahe zu bringen.

Es sei ein besonderes Zeichen, dass im 20. Jahr der friedlichen Revolution eine Autorin mit dem Nobelpreis ausgezeichnet werde, die den Repressalien der rumänischen Diktatur ausgesetzt gewesen sei, so Huber. Als besonderes Verdienst von Müller hob er hervor, dass sie die Geschichte der Siebenbürger Sachsen, ein weithin wenig beachtetes Kapitel der Geschichte, auf bewegende Weise erzähle und einer internationalen Öffentlichkeit vermittele. Durch aufrüttelnde Sprachbilder schildere sie den Schrecken der Geheimdienstdiktatur ebenso deutlich wie durch fast lakonischen Erzählstil die alltägliche Atmosphäre der Angst und Unterdrückung, unter der sie selbst bis zu ihrer Ausreise 1987 gelitten habe.

Der mit rund 970.000 Euro dotierte Nobelpreis war am Donnerstag an die deutsche Schriftstellerin gegangen. Der Preis, der als höchste internationale Auszeichnung für Literatur gilt, wird am 10. Dezember verliehen.

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