Fr, 29.05.2009EKD begrüßt türkisches Urteil zum Kloster Mor Gabriel

Hannover (epd). Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat die Entscheidung eines türkischen Gerichts zugunsten des christlichen Klosters Mor Gabriel im Südosten der Türkei begrüßt. Das Urteil, mit dem das Kreisgericht in Midyat vor wenigen Tagen Gebietsansprüche von Nachbarn zurückgewiesen hatte, sei «ein wichtiges Signal für die Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in der Türkei», sagte der Auslandsbischof der EKD, Martin Schindehütte, am Donnerstag in Hannover.

Das Urteil stimme zuversichtlich im Blick auf weitere Verfahren gegen das syrisch-orthodoxe Kloster, die im Juni entschieden werden sollen, sagte Schindehütte. Er bekräftigte zugleich die Forderung der EKD nach Wiedereröffnung des seit 1971 geschlossenen griechisch-orthodoxen Priesterseminars auf der Insel Chalki vor Istanbul. «Funktionierende Ausbildungsstätten in eigener Verantwortung sind eine unverzichtbare Voraussetzung für den Fortbestand der christlichen Minderheit in der Türkei», so der Auslandsbischof.

Das syrisch-orthodoxe Kloster Mor Gabriel ist mit seiner mehr als 1.600-jährigen Geschichte eines der ältesten christlichen Klöster. Der heutige Name der Einrichtung geht auf Bischof Mor Gabriel zurück, der im 7. Jahrhundert lebte. Der Gebäudekomplex mit großer Bibliothek und theologischer Ausbildungsstätte war früher ein überregionales Zentrum syrisch-orthodoxer Christen, die der Volksgruppe der Aramäer angehören.

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