Mi, 07.10.2009Ehemalige Heimkinder werden zu Diakonie-Tagung erwartet

Hannover (epd). Ehemalige Heimkinder aus Niedersachsen und frühere Mitarbeiter aus Erziehungsheimen der Nachkriegszeit treffen sich heute (Mittwoch) in Hannover zu einer Tagung der evangelischen Landeskirche. Dabei wollen sich die Kirche und ihre Diakonie zu ihrer Verantwortung für das Schicksal der Heimkinder bekennen. Zu einer Podiumsdiskussion wird unter anderem Niedersachsens Sozialministerin Mechthild Ross-Luttmann (CDU) erwartet. Bischöfin Margot Käßmann predigt in einem Gottesdienst. Mit der Tagung stellt sich erstmals eine Landeskirche ihrer Verantwortung für ehemalige Heimkinder.

Am Nachmittag will Diakonie-Direktor Christoph Künkel eine Erklärung zu den damaligen Ereignissen und der Rolle der Kirche abgeben. Ein Sprecher der früheren Heimkinder trägt Erwartungen an Heimträger, Diakonie, Behörden und Politik vor. In den Einrichtungen der Jugendfürsorge sei es in den 50er und 60er Jahren zu teilweise schlimmen Vorfällen gekommen, hieß es. Kinder und Jugendliche hätten unter Gewalt gelitten und seien psychischem Druck, Lieblosigkeit und Erniedrigungen ausgesetzt gewesen. In Niedersachsen wuchsen rund 50.000 Kinder und Jugendliche in Waisen- und Erziehungsheimen auf. Drei Viertel der Heime wurden von kirchlichen Trägern geführt.

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