Mo, 08.06.2009Caritas: Katholische Altenheime in Niedersachsen unter Druck
Hannover (epd). Niedrige Pflegesätze und hohe Personalkosten bringen nach Angaben der Caritas die katholischen Altenheime in Niedersachsen unter Druck. Die geplante Übernahme von fünf defizitären Heimen der hannoverschen Caritas in Hannover durch das Evangelische Johannesstift in Berlin sei nur die «Speerspitze» einer langfristigen Entwicklung, sagte Diözesan-Caritasdirektor Hans Jürgen Marcus aus Hildesheim am Montag in Hannover. Propst Martin Tenge aus Hannover sprach von einem «Warnsignal». Die Kostenträger müssten dringend die Pflegesätze erhöhen. Die Caritas unterhält im Bistum Hildesheim derzeit 21 Alten- und Pflegeheime.
Mit der geplanten Übernahme will erstmals in Deutschland ein evangelisches Sozialwerk mehrere Einrichtungen der Caritas erwerben.
Die fünf Heime in Hannover hatten im vergangenen Jahr ein Defizit von rund 1,8 Millionen Euro erwirtschaftet und standen kurz vor der Insolvenz. Zwar seien aktuell keine weiteren Pflegeheime der Caritas im Bistum unmittelbar von der Zahlungsunfähigkeit bedroht, sagte Marcus. Dennoch stünden alle vor den gleichen schwierigen Bedingungen. Marcus zeigte sich zufrieden, dass mit dem Johannesstift ein verlässlicher kirchlicher Partner gefunden worden sei: «Das ist ein Träger, der keine kurzfristigen Geschäfte machen, sondern langfristig Altenpflege betreiben will.»
