Fr, 06.01.2017Böhrnsen: Reformation kein Beispiel von Toleranz

 Bremen (epd). Die Reformation ist nach Auffassung des ehemaligen Bremer Bürgermeisters Jens Böhrnsen (67) kein Beispiel von Toleranz und Respekt. «In der Tat. Das hat man sich über die Jahrhunderte mühsam erarbeiten müssen», sagte er dem Bremer «Weser-Kurier» (Dienstagsausgabe). Böhrnsen und die Medienwissenschaftlerin Maria Esfandiari (23) engagieren sich auf Initiative der Bremischen Evangelischen Kirche als Botschafter für die Reformation. Angestoßen wurde sie durch Martin Luther (1483-1546), der am 31. Oktober 1517 seine 95 Thesen gegen die Missstände der Kirche seiner Zeit veröffentliche.

Ihm gehe es als Reformationsbotschafter nicht um eine Werbeveranstaltung für die evangelische Kirche oder den Glauben, sagte Böhrnsen. «Mit geht es darum, den Dialog zu ermöglichen, den wir untereinander brauchen für Freiheit und Verantwortung, den Dialog zwischen Christen untereinander, den Dialog mit Menschen jüdischen Glaubens und mit den Muslimen.» Die Reformation sei ein Freiheitsversprechen. «Wir sind frei zu glauben. Und wir sind frei, in friedlicher und respektvoller Weise miteinander umzugehen.»

Zum jetzt laufenden Jubiläumsjahr ist in Bremen ein umfangreiches Programm geplant. So soll in der Gedenkstätte Bunker Valentin ein Blechbläseroratorium zum Schicksal von Anne Frank (1929-1945) aufgeführt werden. Ein multimediales «Geschichtenmobil» macht im März auf seiner Tour durch Europa Halt auf dem Marktplatz. Außerdem gibt es Fachtage, Ausstellungen, ein Filmprojekt, eine «Reformations-App», Kabarett, Aktionen für Kinder und einen Schiffs-Pilgerweg.


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