Mo, 11.04.2011Bischof Weber ruft am Lager Asse zur Umkehr in Atompolitik auf

Remlingen/Kr. Wolfenbüttel (epd). Der braunschweigische Landesbischof Friedrich Weber hat zur Umkehr in der Atompolitik aufgerufen. Die Reaktor-Katastrophen in Fukushima in Japan und vor 25 Jahren in Tschernobyl seien «eine Zäsur in der Geschichte technischer Kulturen», sagte Weber am Sonntag bei einer Andacht am atomaren Endlager «Asse II» in Remlingen bei Wolfenbüttel. Viele wollten dies jedoch nicht wahrhaben. Zu der Andacht anlässlich eines Ökumenischen Kreuzwegs für die Schöpfung waren etwa 200 Menschen in die Dorfkirche und an das Lager gekommen.

Weber sprach im Blick auf den einsturzgefährdeten Asse-Schacht von einer «strahlenden Schlamperei», die die Menschen in der Region nicht verschuldet hätten, sondern die sie ohnmächtig ertragen müssten. In Erinnerung an den Leidensweg Jesu bis zur Kreuzigung trugen Christen ein drei Meter hohes Holzkreuz von der Remlinger Kirche zum Asse-Schacht.

«Wir haben es gewusst, und viele haben weiter an die Machbarkeit und Beherrschbarkeit geglaubt», sagte Weber. Das Unglück in Japan habe politische Lager zerrissen und Karrieren beendet. Es lege die Unsicherheit und Angst der Menschen bloß. Die eigene Heimat gelte plötzlich als gefährlich. Andere seien froh, dass sie hier nicht bleiben müssten. All dies habe mit Schuld und Versagen zu tun.

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