Mo, 23.11.2009Bischof Weber kritisiert Verlust von Trauerritualen

Braunschweig (epd). Der braunschweigische Landesbischof Friedrich Weber hat im ZDF-Gottesdienst am Sonntag aus dem Braunschweiger Dom vor dem Verlust von Trauerritualen gewarnt. Die Menschen des christlichen Abendlandes stünden in der Gefahr, ihre eigenen Wurzeln und damit die Schätze ihrer Glaubenstradition zu verlieren, sagte der evangelische Landesbischof in seiner Predigt zum Ewigkeitssonntag. Dabei wies er unter anderem darauf hin, dass nur noch selten mit einer Armbinde oder schwarzer Kleidung Trauer gezeigt werde.

«Um die Toten haben wir eine Mauer gebaut», bedauerte Weber. Nicht überall gebe es in den Krankenhäusern angemessene Orte für die Aufbahrung. Aus Wohnungen würden die Verstorbenen unauffällig abgeholt. Mit dem Schweigen wächst nach den Worten Webers die Angst vor dem Sterben und dem Tod: «Was aber verschwiegen wird, das gewinnt Macht über unser Leben. Still und heimlich, aber wirksam.»

Weber bezog sich in der Fernsehübertragung auf die restaurierten Wandmalereien im Hohen Chor des Domes. Diese Bilder aus dem 13. Jahrhundert seien «Hoffnungsbilder» mit der Aussage, dass es für die Toten ein neues, anderes Leben gibt, das sich mit der Kraft des menschlichen Verstandes nicht beschreiben lasse. Von diesem anderen Leben könne man nur im Glauben sprechen. Im Wandel der Zeiten bleibe man dabei auf immer wieder neue Bilder angewiesen.

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