Di, 28.05.2013Beckstein: Kirche braucht Mut zur Veränderung

Northeim (epd). Der ehemalige bayrische Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU) hat die evangelische Kirche angesichts des demografischen Wandels zu mehr Mut zur Veränderung aufgerufen. «Als evangelische Kirche sind wir in Deutschland gegenwärtig noch ungeübt darin, loszulassen, weniger zu haben», sagte Beckstein am Dienstag bei der Eröffnung einer bundesweiten «Land-Kirchen-Konferenz» im niedersächsischen Northeim. Bei der Konferenz der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) diskutieren bis zum Donnerstag Pastoren und leitende Theologen über die Veränderungen im ländlichen Raum.

Für die Kirchen gebe es keine pauschale Lösung, um weiter in ländlichen Regionen zu bestehen, sagte der Vize-Präses der EKD-Synode Beckstein laut Redemanuskript. «Es gibt kein allgemeingültiges Rezept dafür, was losgelassen werden muss, und was aufgebaut werden soll.» Gebraucht würden haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter, die sich nicht vor ungünstigen Rahmenbedingungen oder vermeintlich verrückten Projektideen fürchteten.

Zu viele Erwartungen richteten sich zudem an die einzelnen Gemeindepastorinnen und -pastoren, kritisierte Beckstein. Diese dürften nicht als sogenannte Alleskönner, als Architekt, Finanzprüfer und Öffentlichkeitsarbeiter zugleich gesehen werden. «Die Fülle der zu leistenden Aufgaben führt nicht in die Weite, sondern sie verkleinert die Möglichkeiten.»

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