Do, 27.03.2014Bauernverband kritisiert Preissenkungen für Fleisch bei Discountern

Osnabrück (epd). Der Einzelhandel torpediert aus Sicht des Deutschen Bauernverbandes die gemeinsame «Initiative Tierwohl», indem er bei Fleischprodukten die Preise weiter nach unten treibt. Es entstehe der Eindruck, dass Mehrkosten für künftige bessere Haltungsbedingungen, bereits im Vorfeld wieder hereingeholt werden sollten, sagte der Generalsekretär des Bauernverbandes, Bernhard Krüsken in einem Interview mit der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Donnerstagausgabe). Es gehe den Discountern um den klaren Anspruch, den billigsten Preis im Markt zu bieten.

Krüsken trat dem Argument von Aldi und Co entgegen, es würden lediglich gesunkene Futterpreise an die Kunden weitergegeben. Seiner Aussage nach ist der Vertrag für die für Anfang 2014 angekündigte Initiative unterschriftsreif. Nachbesserungswünsche des Einzelhandels hätten für Verzögerungen gesorgt. Bei der gemeinsamen Aktion von Landwirtschaft, Lebensmittelindustrie und Handel sollen Haltungsbedingungen für Tiere verbessert werden. Die Mehrkosten für teilnehmende Bauern, die beispielsweise weniger Schweine einstallen als bisher, sollen von einem Fonds beglichen werden. Den wiederum will der Handel speisen.

Der Verbandsvertreter warnte die Politik jedoch davor, Tierhalter durch zu hohe Auflagen aus Deutschland zu verdrängen: «Die Regale des Lebensmittelhandels in Deutschland scheren sich nicht darum, wo die Ware herkommt. Wenn es genug Ware aus deutscher Produktion gibt, dann brüstet sich jeder gerne mit dem Siegel 'Made in Germany'. Aber wenn es knapp wird, dann wird die Ware aus dem Ausland herangeschafft.»

Pressestelle

Kann die Pressestelle etwas für Sie tun? Hier finden Sie den Kontakt zu uns.