Do, 23.07.2009Balkon und Treppe verbinden Dom und Burg in Braunschweig

Braunschweig (epd). Rechtzeitig zur Landesausstellung «Otto IV. - Traum vom welfischen Kaisertum» ist am Montag in Braunschweig die Tür zwischen der Burg Dankwarderode und dem Dom geöffnet worden. Domprediger Joachim Hempel sprach von einem «historischen Ereignis», das die ursprüngliche Verbindung wiederherstelle. Ein fast fünf Meter hoher Balkon mit Glasverkleidung ermöglicht einen Blick in den Hohen Chor des mittelalterlichen Domes, wie ihn früher Heinrich der Löwe und sein Sohn Otto IV. hatten.

Von dem dauerhaft installierten Balkon führt eine Stahltreppe nach unten. Während der Landesausstellung, die Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) am 8. August eröffnet, führt der Rundweg vom Braunschweigischen Landesmuseum über die Burg Dankwarderode direkt in den Dom. Alle drei Orte sind Stationen der Ausstellung aus Anlass der 800. Jahrestages der Krönung Ottos zum Kaiser. Nach Ende der Ausstellung am 8. November wollen Domprediger Hempel und Museumsdirektor Jochen Luckhardt auch die Gegenrichtung freigeben. Im Dom werden dann Eintrittskarten für die Burg erhältlich sein, kündigte Luckhardt an.

Luckhardt sagte, viele Exponate in der Burg bezögen sich auf den Dom. Die Burg sei deshalb auch die «Schatzkammer» des Domes beziehungsweise das «Dommuseum». Der Leitende Landeskirchenbaurat Helmut Müller bezifferte die Kosten für den Einbau auf rund 70.000 Euro. Neben der Domstiftung habe sich die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz daran beteiligt. Da Treppe und Balkon rückbaubar seien, habe sich das Genehmigungsverfahren bei der Denkmalpflege verkürzt.

Der Hohe Chor des Domes, der im Mittelalter die Kirche des Herzogs gewesen sei, gewinne durch den neuen Zugang wieder an Bedeutung, sagte Domprediger Hempel. Der Braunschweiger Dom aus dem Jahre 1188 ist mit über 300.000 Besuchern jährlich eine der meistbesuchten Kirchen Deutschlands.

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