Mi, 27.06.2012Ausstellung zeigt Trauer- und Begräbniskultur in Friesland

Jever (epd). Das Schlossmuseum Jever zeigt ab dem 8. Juli eine Sonderausstellung über die friesischen Sitten und Gebräuche rund um das Sterben seit dem Mittelalter. Der Umgang mit dem Sterben und dem Verlust eines Menschen habe sich über die Jahrhunderte immer wieder verändert, sagte Mitkurator Cai-Olaf Wilgeroth am Dienstag. Anhand von Alltagsgegenständen und besonderen Trauer-Exponaten zeige die Ausstellung bis zum 30. November den Wandel auf.

Besonderes Geschirr für die Trauerzeit sei ebenso zu sehen wie «Tröstelbier-Schalen». Lange Zeit seien die Totenfeiern recht feucht-fröhlich gewesen, erläuterte der Kurator. Dazu wurde eigens ein besonderes «Trost-Bier» gebraut. Erst mit dem Aufkommen des Bürgertums seien die Trauersitten nüchterner geworden. Fortan gab es bei Trauerfeiern hauptsächlich Tee und Kuchen.

Im Keller des Schlosses sind archäologische Grabfunde aus der Übergangszeit von germanische Kulten zum Christentum im zehnten Jahrhundert ausgestellt, sagte Wilgeroth. Dazu gehörten Heiligenfiguren, die den Toten mit ins Grab gelegt wurden. Sie sollten den Verstorbenen beim Einzug ins Himmelreich behilflich sein.
Auch historische Grabsteine zu sehen.

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