Di, 01.04.2014Ausstellung «Menschenschicksale» zu NS-Willkür eröffnet

Bremen (epd). Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) hat am Dienstag eine Ausstellung eröffnet, die unter dem Titel «Menschenschicksale» Beispiele für NS-Rassenwahn und staatliche Willkür unter Hitler zeigt. Die Dokumentation ist bis zum 30. April im Wall-Saal der Zentralbibliothek zu sehen. Sie beschäftigt sich nach Angaben der Initiatoren mit dem «Gesetz über den Widerruf von Einbürgerungen und die Aberkennung der deutschen Staatsangehörigkeit» vom 14. Juli 1933, das die rassistische Politik des NS-Regimes mit durchsetzen sollte.

Gezeigt werden Schicksale von Menschen, denen durch die Willkür des NS-Staates ihre deutsche Staatsangehörigkeit entzogen wurde. Dazu gehören prominente Emigranten wie Bertolt Brecht, Albert Einstein, Else Lasker-Schüler, Hannah Arendt und Willy Brandt.

Auf der ersten Liste, mit der 33 Menschen am 25. August 1933 die deutsche Staatsangehörigkeit entzogen wurde, standen so bekannte Namen wie Lion Feuchtwanger, Heinrich Mann, Kurt Tucholsky und Otto Wels. Es folgten weitere 358 Ausbürgerungslisten bis 1945, mit denen rund 39.000 Männern und Frauen sowie ihren Familien die deutsche Staatsangehörigkeit aberkannt wurde.

Die Ausstellung entstand im Bundesverwaltungsamt (BVA) Köln. Die Behörde ist zuständig für die Wiedereinbürgerung ehemaliger Deutscher, die im Ausland leben und denen in der Zeit des Nationalsozialismus die Staatsangehörigkeit aus politischen, rassischen oder religiösen Gründen entzogen wurde. Das BVA wertet alle verfügbaren NS-Akten und Karteien aus, die im Jahr 1945 von den Alliierten aus dem Reichsinnenministerium beschlagnahmt wurden.

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