Fr, 06.01.2012Aufsichtsrat genehmigt Tarif im Evangelischen Krankenhaus Oldenburg

Oldenburg (epd). Der Aufsichtsrat des Evangelischen Krankenhauses in Oldenburg hat die im Dezember mit den Gewerkschaften vereinbarten Eckpunkte für einen Haustarifvertrag genehmigt. Der jetzt besiegelte sogenannte Vorschalttarifvertrag regelt bislang nur die Gehaltsteigerungen für die rund 1.000 Beschäftigten, teilten das Krankenhaus sowie die Gewerkschaften ver.di und Marburger Bund am Freitag mit.

In dem Krankenhaus hatte ver.di erstmals in der Geschichte der niedersächsischen Diakonie einen Tarifabschluss mit einer kirchlichen Einrichtung erstritten. In anderen diakonischen Einrichtungen werden die Entgelte nach einem kirchlichen Sonderweg von einer paritätisch besetzten Kommission von Arbeitgebern und Arbeitnehmern ausgehandelt.

Bei dem Oldenburger Tarif steigen die Gehälter steigen den Angaben zufolge wie in den kommunalen Krankenhäusern. In einem zweiten Schritt sollen nun die Mantelregelungen für den eigentlichen Tarifvertrag vereinbart werden. Der Mantel regelt etwa Bereitschafts- und Ruhezeiten und soll an die bisherigen kirchlichen Arbeitsvertragsrichtlinien angeglichen werden.

Das Diakonische Werk in Oldenburg hatte die Verhandlungen nach langem Streit gebilligt. Aus der Sicht der Diakonie handelt es sich um einen «Übergangstarif», der nicht auf andere Einrichtungen übertragen werden kann, betonte Diakoniesprecher Frerk Hinrichs. Die Gewerkschaften hätten einer dauerhaften Friedenspflicht zugestimmt. Insofern sei das kirchliche Arbeitsrecht am Evangelischen Krankenhaus weiter in Kraft.

Der Abschluss sei nötig gewesen, um den Beschäftigten die Gehälter erhöhen zu können, sagte Hinrichs. Vor einem knappen Jahr waren die Gehaltsverhandlungen für die 40.000 Diakonie-Beschäftigten in Niedersachsen gescheitert. Seitdem gab es keine Lohnerhöhung mehr. Dies brachte die Oldenburger Klinik in Personalnot. Er könne es sich nicht leisten, weniger als konkurrierende Krankenhäuser zu zahlen, weil er sonst Mitarbeiter verliere, sagte Klinikchef Thomas Kempe

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