Mi, 20.04.2011Atomkraftgegner wollen Reaktoren in Grohnde und Esenshamm umzingeln

Hameln/Nordenham (epd). Atomkraftgegner in Niedersachsen wollen am Ostermontag (25. April) die Reaktoren Grohnde bei Hameln und Esenshamm an der Unterweser umzingeln. Zudem ist vor dem geplanten Endlager «Schacht Konrad» bei Salzgitter eine Kundgebung geplant. Die Aktionen gehören zu den bundesweiten Protesten, mit denen die Anti-Atombewegung an zwölf Orten für den Atomausstieg demonstrieren und an die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl vor 25 Jahren erinnern will. «Atomkraft war ein Irrweg, die Zivilgesellschaft ist bereit, aus Fehlern zu lernen», sagte Kerstin Rudek von der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg am Mittwoch. Ein breites Bündnis aus Initiativen plant vor neun Kernkraftwerken in Deutschland Kundgebungen, darunter Krümmel, Gundremmingen, Biblis und Neckarwestheim. Bewusst beschränke sich der Protest nicht nur auf die sieben ältesten Meiler, die nach dem Reaktor-Unglück im japanischen Fukushima Mitte März zunächst vom Netz genommen wurden, sagte Jochen Stay von der bundesweiten Initiative «ausgestrahlt». «Der Super-GAU ist in keinem Reaktor ausgeschlossen. Deshalb fordern wir die Stilllegung aller Meiler.» In Grohnde spricht nach Veranstalterangaben unter anderen Hiltrud Schwetje. Die frühere Frau von Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder engagiert sich seit vielen Jahren in der Hilfe für Tschernobyl-Kinder. In Esenshamm an der Unterweser wollen die Atomkraftgegner auch auf dem Wasser protestieren. Dazu ist den Angaben zufolge eine Kette aus Sportbooten und einem Fahrgastschiff zum Kraftwerksgelände geplant. Größere Demonstrationen sind auch im am Atommülllager Lubmin in Mecklenburg-Vorpommern und im nordrhein-westfälischen Gronau vorgesehen, wo die bundesweit einzige Uran-Anreicherungsanlage in Betrieb ist. Internet: www.tschernobyl25.de

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