Sa, 28.04.2012Atomkraftgegner umzingeln Gorlebener Bergwerk

Gorleben/Kr. Lüchow-Dannenberg (epd). Atomkraftgegner haben am Sonnabend am Endlager-Bergwerk im niedersächsischen Gorleben demonstriert. Zentrale Forderung der Aktivisten war nach Angaben der beteiligten Initiativen, Gorleben als mögliches Lager für hochradioaktiven Müll endgültig aufzugeben. Nach einer Auftakt-Kundgebung wurde dafür rund um die Mauern und Zäune der Anlage musiziert, Theater gespielt und getanzt.

Zwar steuern Bund und Länder in den Gesprächen über die Suche nach einen Atommüll offenbar auf eine Einigung zu. Offen ist dabei aber immer noch, wie es mit Gorleben weitergeht. Bei den Atomkraftgegner herrscht weiterhin eine große Skepsis an der von Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) angekündigten ergebnisoffenen Suche nach einem atomaren Endlager.

«Die größte Sorge der Leute ist, dass alle Verhandlungen nun eine Farce sind und wir uns am Ende doch wieder in Gorleben treffen», sagte Jochen Stay von der Initiative «ausgestrahlt» dem epd. «Die rund 1,6 Milliarden Euro, die hier schon zur Erkundung verbuddelt wurden, sind noch viel zu oft ein Argument für Gorleben.» Die Endlagerfrage dürfe nach seiner Ansicht nicht in den Hinterzimmern von Berlin entschieden werden.

Verantwortliche und Polizei sprachen von einer «erwartet friedlichen Stimmung» in der die Proteste abliefen. Nach Angaben der Initiativen waren 3.000 Demonstranten nach Gorleben gekommen. Die Schätzung der Polizei lautete auf 440 Traktoren und rund 1.000 Aktivisten. Für den Abend waren Blockade-Aktionen vor den Zufahrtstoren der Anlage angekündigt worden.

Die Initiativen forderten eine breite gesellschaftliche Beteiligung an der Suche nach einem Endlager. Auch Umweltverbände, Anti-Atom-Initiativen, Kirchen und Gewerkschaften müssten mit einbezogen werden, hieß es. Mit ihrem Protest erinnerten sie zudem an die Reaktorkatastrophe im ukrainischen Tschernobyl, die sich am Donnerstag zum 26. Mal gejährt hatte.


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